Energieeffizienz steigern: Was Unternehmen jetzt gegen hohe Energiekosten tun sollten

Energiepreise steigen OPTENDA

Wie die Digitalisierung beim Energiesparen helfen kann

Lange Zeit war Energie als Betriebsmittel eine grundsätzlich verlässliche Ressource, die scheinbar immer da und zu überschaubaren Preisen verfügbar war. Das hat sich spätestens seit dem rasanten Preisanstieg und der unsicheren Versorgungslage mit fossilen Energieträgern geändert.

Eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung sowie eine hohe Energieeffizienz im Unternehmen ist mehr denn je zum bedeutenden Wettbewerbsfaktor geworden. Um Energie immer genau im benötigten Umfang verfügbar zu haben, muss aber zunächst Transparenz geschaffen werden. Nur wenn eine fundierte Datenbasis vorhanden ist und daraus klar hervorgeht, wie viel Energie in einem Unternehmen wofür verbraucht wird, ist ein optimierter Energieeinsatz und daraus resultierend die so wichtige Steigerung der Energieeffizienz für Unternehmen möglich. Der Digitalisierung des Energiemanagements kommt dabei eine zentrale Rolle zuteil, da sie diese Daten liefern kann. Erfahren Sie im Beitrag, wie entsprechende Software-Lösungen Unternehmen beim Thema Energieeffizienz und dem erfolgreichen Bestehen der Energiewende unterstützen können.

 

Inhalt

 

Videozusammenfassung

 

Die Strom- und Gaspreise bleiben hoch. Jetzt ist die Zeit zu handeln!

Die hohen Energiekosten stellen die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Ob Unternehmen aus Industrie, Handel oder sonstigem Gewerbe: Alle müssen sich diesem Problem stellen, denn auf absehbare Zeit ist kein Abwärtstrend zu erwarten.

Die Energiekrise beschränkt sich aber nicht nur auf den medial sehr präsenten Energieträger Gas. Denn Gaskraftwerke haben als wichtige, weniger CO2-kritische Brückentechnologie eine bedeutende Rolle für das Erreichen der Klimaziele in Deutschland eingenommen; natürlich unterstützt durch den immer bedeutenderen Einfluss an erneuerbaren Energien, aber deren Anteil ist noch immer nicht ausreichend. Daher hängt auch ein relevanter Teil der Stromerzeugung an den Gasengpässen. Die Situation lässt sich also zurecht als sehr komplex beschreiben, vor allem im Hinblick auf energie- und wirtschaftspolitischer Lösungsszenarien. Eine Auswirkung dieser Situation sind jedenfalls deutlich gestiegene Stromkosten, wie das folgende Diagramm zeigt:

Entwicklung der durchschnittlichen Stromkosten für Industriekunden bei Vertragsneuabschlüssen Q1/2023

Dabei haben sich die Strompreise bei neu abgeschlossenen Verträgen im Zeitraum von 2021 bis 2022 – trotz deutlich niedrigeren Abgaben, wie beispielsweise durch die Abschaffung der EEG-Umlage – im Durchschnitt mehr als verdoppelt (Quelle: Strompreisanalyse des bdew, Stand 02/2023). Insbesondere im zweiten Quartal von 2022 waren die Strompreise nochmals höher (im Durchschnitt bei 0,534 € pro kWh). Bei gleichbleibendem Verbrauch sind die Kosten also spürbar höher. Daher ist dringend notwendig, den eigenen Energieverbrauch zu prüfen und, wo möglich, zu senken. Je früher das erreicht wird, desto mehr Kosten werden vermieden.

 

Einsparpotenziale durch eine höhere Energieeffizienz

Wie können Unternehmen also schnell und effektiv Energie sparen – ohne, dass dadurch ihre Wirtschaftsleistung gemindert wird? Die Antwort liegt in der Steigerung der Energieeffizienz. Ohne optimierten Einsatz von Energie muss ein Unternehmen mit starken Einbußen der eigenen Wettbewerbsfähigkeit rechnen.

Von der Sanierung von Gebäuden (z.B. durch eine bessere Dämmung) über Investitionen in sparsamere Maschinen und Anlagen (z.B. eine effizientere Heizung) bis hin zu Prozessoptimierungen (z.B. durch Wärmerückgewinnung) gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um den Energiebedarf zu senken. Bevor entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden können, ist allerdings eines notwendig: Transparenz im Energieverbrauch. Nur wenn klar ist, wie viel Energie zu welcher Zeit wofür benötigt wird, können Maßnahmen zur Verbesserung sinnvoll definiert werden. Vielfach ist gar nicht bekannt, wo die Energie wirklich verbraucht wird. Eine Ableitung von konkreten Verbesserungsmaßnahmen ist so dann auch nicht zielgerichtet möglich. Die effektive Steigerung der Energieeffizienz sowie der Nachweis, was welche Maßnahme letztendlich gebracht hat, ist nur mit einer aussagekräftigen Datenlage möglich.

 

Energieeffizienz steigern mit System – eine Energiemanagement-Software macht’s möglich!

Um die verbrauchte Energie transparent zu machen, ist es notwendig, sämtliche Energieflüsse eines Unternehmens detailliert aufzuschlüsseln. Das bedarf einer hohen Datentiefe, weshalb hier kein Weg an einem digitalen Energiedatenmanagement mit einer Software vorbeiführt. Denn dadurch entsteht nicht nur ein Überblick über den gesamten Energieverbrauch; auch der Einsatz der einzelnen Energieträger kann detailliert analysiert werden, was wichtige Erkenntnisse zum Erschließen von Optimierungspotenzialen liefert.

Anhand von verschiedenen Auswertungen lassen sich für das Energiemanagement schnell Potenziale für Einsparungen aufdecken. Daraus können sogar Optimierungsmöglichkeiten identifiziert werden, die ohne Investitionskosten umsetzbar sind. Das kann z.B. der Fall sein, wenn nur Betriebszeiten oder Einstellungen von Maschinen oder Anlagen angepasst werden müssen (mehr dazu weiter unten im Praxisbeispiel). Aus der Analyse ergeben sich aber auch sinnvolle Ansatzpunkte, wo sich größere Investitionen (z.B. die umfassende Sanierung von Gebäuden oder die Neuanschaffung von Maschinen) lohnen. Hier sind die Daten aus der Software essenziell, um die einzelnen Parameter, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden müssen, objektiv und valide bewerten zu können. Schließlich ist auch noch der Aspekt der Nachverfolgung zu berücksichtigen. Nur wenn die detaillierten Energiedaten in aussagekräftiger Qualität und Quantität vorliegen, kann kontrolliert werden, ob die angepeilte Effizienzsteigerung auch wirklich erreicht wurde.

 

Praxisbeispiele: Konkrete Einsparpotenziale von Kosten & Energie durch den Einsatz von softwarebasiertem Energiemanagement

Welche konkreten Einsparungen ein Unternehmen mithilfe einer Energiemanagement-Software erreichen kann, zeigen zwei Beispielfälle, die auf realen Daten unserer Kunden beruhen. Bei beiden handelt es sich um Unternehmen aus der Industrie, aber die Effizienzmaßnahmen lassen sich auch auf jedes andere Gewerbe übertragen.

 

Beispiel 1: Optimierung einer raumlufttechnischen Anlage (RLT-Anlage)

Nach Inbetriebnahme eines Neubaus wurde der Stromlastgang der (neuen) RLT-Anlage überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Anlage mehr Energie als notwendig verbraucht hat und auch außerhalb der Produktionszeiten unverändert weitergelaufen ist. Diese Ineffizienzen konnten durch zwei Verbesserungsschritte behoben werden.

Folgende Ergebnisse konnten im Projekt erzielt werden:

  • Investitionskosten: 0€
  • Stromeinsparung: 113.000 kWh pro Jahr
  • CO2-Einsparung: 63 Tonnen CO2 pro Jahr
OPTENDA Lastganganalyse Praxisfall RLT Anlage

Den nicht vorhandenen Investitionskosten standen im Jahr 2021 24.000€ Kostenersparnis gegenüber und 2022 werden sie sich auf über 49.000€ belaufen (Berechnung auf Basis der oben angegebenen Strompreise). Die geringere Energiebedarf bleibt schließlich auch in den Folgejahren bestehen. Eine genauere Beschreibung der kompletten Optimierung finden Sie hier.

 

Beispiel 2: Energie sparen mit effizienter Beleuchtung

Die Analyse des Stromverbrauchs der Beleuchtungsanlage hat eine ineffiziente Nutzung und eine fehlerhafte Tageslichtsteuerung aufgedeckt. Anhand der Erkenntnisse wurden Verbesserungsmaßnahmen zur Beseitigung der Probleme umgesetzt.

Folgende Ergebnisse konnten im Projekt erzielt werden:

  • Investitionskosten: 116.000€ für neue LED-Beleuchtung und Messtechnik
  • Stromeinsparung: 310.000 kWh pro Jahr
  • CO2-Einsparung: 170 Tonnen CO2 pro Jahr
Rasteranalyse Beleuchtung optimieren vorher nachher Energy Monitor OPTENDA

An Kosteneinsparung bedeutet das für das Jahr 2021 66.000€ und, da die Maßnahmen auch hier langfristig wirken, für 2022 über 134.000€. Alle Details zum Fall finden Sie hier.

Beide Fälle zeigen: Je früher Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden, desto mehr Kosten werden vermieden. In Anbetracht der steigenden Preise steigen also auch die Einsparungen.

 

Gut verzinste Einsparmaßnahmen bei steigenden Preisen

Der wichtigste Aspekt bei geplanten Verbesserungsmaßnahmen ist das Bewusstsein für Einsparungen und schnelle Effizienzsteigerungen durch richtige, aber auch zeitnah getroffene Entscheidungen. Wird nicht gehandelt, erhöhen sich die Energiekosten – vor allem bei so stark steigenden Preisen – stetig und deutlich. Liegen die konkreten Zahlen zu allen Verbrauchswerten vor, können solche Entscheidungen auch viel leichter getroffen werden.

Eine Einsparmaßnahme, die bei einem Strompreis von 0,21 €/kWh und potenzieller Einsparung von 100.000 kWh pro Jahr erfolgreich durchgeführt wurde, spart 21.000 € pro Jahr. Diese Maßnahme ist bei einem gestiegenen Strompreis auf 0,43 €/kWh im Folgejahr bereits 43.000 € pro Jahr wert! Hat das hier beispielhaft betrachtete Unternehmen nicht gehandelt und nichts unternommen, sind aus dieser gut verzinsten Maßnahme anstatt 64.000 € Einsparung, in zwei Jahren 64.000 € Kosten geworden. Das Nichtstun kostet also eine beachtliche Summe Geld und wird im Zeitverlauf immer teurer, gekoppelt an die steigenden Energiekosten.

Vergleich Einsparungen vs. Kosten (nicht) umgesetzter Effizienzmaßnahmen:

Vergleich Einsparungen vs. Kosten (nicht) umgesetzter Effizienzmaßnahmen

 

Win-win-Situation: Energieeffizienz nützt auch dem Klima!

Wie in den Beispielfällen schon angedeutet: Eine bessere Energieeffizienz bedeutet auch weniger CO2-Emissionen. Unternehmen profitieren also von geringeren Kosten; gleichzeitig werden auch weniger Ressourcen verbraucht und der Ausstoß an CO2 und den weiteren Treibhausgasen wird gesenkt. Das Energiemanagement hat also einen wesentlichen Anteil daran, gesteckte Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit der Senkung des eigenen Energieverbrauchs kann ein Unternehmen seinen CO2-Fußabdruck direkt und eigenständig verkleinern, da der Verbrauch in der eigenen Verantwortung liegt – im Gegensatz zu Emissionen, die im Bereich von vor- oder nachgelagerten Stellen in der Wertschöpfungskette anfallen, auf die eine Einflussnahme schwierig bis nicht möglich ist.

Daneben ist ein detailliertes und digitales Energiemanagement auch sehr hilfreich, wenn es an den Einsatz von erneuerbaren Energien geht. Zuerst ist es natürlich förderlich, wenn ein Unternehmen seinen Energieeinsatz so effizient wie möglich gestaltet, da dadurch der Verbrauch deutlich verringert werden kann – wie bisher beschrieben hilft eine Energiemanagement-Software dabei. Denn wenn weniger Energie benötigt wird, muss auch weniger erzeugt werden, was förderlich für eine erfolgreiche Energiewende ist. Im Hinblick auf die Eigenerzeugung von Energie, z.B. durch PV-Anlagen oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW), welches auch heute schon wasserstoffbetrieben funktioniert, können die Anlagen verbrauchsgerecht dimensioniert werden. Nach Inbetriebnahme hilft das genaue Monitoring der Energiedaten bei der Optimierung, u.a. durch intelligentes Lastmanagement oder die effiziente Nutzung von Speichersystemen.

 

Energieeffizienz wird gefördert: Attraktive Förderprogramme für Unternehmen

Auch die Politik ist sich der wichtigen Rolle der Energieeffizienz bewusst und bietet daher attraktive Fördergelder für Maßnahmen in diesem Bereich. Verantwortlich für die Fördermittel ist das BAFA (Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), das dem Bundeswirtschaftsministerium zugeordnet ist. Das Investitionsprogramm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ umfasst verschiedene Schwerpunkte und Bereiche. Gefördert werden z.B. auch Investitionen in eine Energiemanagement-Software sowie in dafür benötigte digitale Messtechnik, die Umstellung auf energieeffiziente Prozesse und Technologien, Beratungsleistungen durch Energieberater und weiteres. Eine detaillierte Übersicht darüber bietet unser Blog-Beitrag zur BAFA-Förderung.

 

Die Schlüsselrolle der Energieeffizienz

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die Digitalisierung bietet große Unterstützung auf dem Gebiet der Energieeffizienz. Das Thema noch weiter aufzuschieben ist im Hinblick auf die hohen bzw. noch weiter steigenden Kosten nicht ratsam – je schneller der eigene Energieverbrauch gesenkt und effizienter gemacht wird, desto mehr Kosten können auch vermieden werden. Nicht zu vernachlässigen ist dabei auch der Aspekt der CO2-Einsparungen. Die Umsetzung wird durch die richtige Software deutlich erleichtert oder sogar überhaupt erst möglich, da Einsparpotenziale mit ihrer Hilfe viel einfacher entdeckt werden können. Das zeigen auch die oben beschriebenen Beispielfälle. Außerdem erleichtert die detaillierte Datenlage, schnelle und richtige Entscheidungen für Effizienzmaßnahmen zu treffen. Rentiert hat sich die Investition in eine Energiemanagement-Software dadurch sehr schnell – und dazu kommen noch die Förderungen der Regierung. Die Dringlichkeit, sich mit der Digitalisierung des Energiemanagements zu beschäftigen und damit die Steigerung der eigenen Energieeffizienz zielgerichtet und schnell anzugehen, ist aktuell also höher denn je.

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