Externer Energiemanager – Experten-Interview Teil 1

Energiemonitoring mit dem OPTENDA Energy Monitor

Externer Energiemanager – Experten-Interview Teil 1   

Welche Funktionen übernimmt ein externer Energiemanager und wie kann er im Unternehmen eingesetzt werden?

Jan Ribler und Jan Budinsky arbeiten als externe Energiemanager bei OPTENDA. In ihrer Position unterstützen sie Unternehmen, die keine internen Energiemanager haben, bei der Steigerung der betriebsinternen Energieeffizienz.

 

Welche Aufgaben haben Sie als Energiemanager bei OPTENDA?

Budinsky: Als Energiemanager kümmere ich mich in erster Linie um Energieverbräuche, Lastgänge und Energieeffizienzmaßnahmen eines Unternehmens. Viele Entscheider verbinden Effizienzmaßnahmen gedanklich häufig mit teuren Investitionen, viel Arbeit und großen Projekten. Aber es beginnt schon bei Kleinigkeiten wie dem Verhalten der Mitarbeiter, die z.B. das Licht abschalten, wenn es nicht mehr benötigt wird. Auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter im Einkauf darauf, dass nicht der günstigste Einkaufspreis, sondern die Betrachtung des Betriebes über einen längeren Zeitraum (Lebenszykluskosten) entscheidend ist. Als Energiemanager habe ich nicht nur die Aufgabe, Maßnahmen und Analysen zu überprüfen. Ich bin auch dafür zuständig zu schulen, zu sensibilisieren und den Umgang mit Ressourcen, Effizienz und der Beschaffung zu regeln. All dies unter der Einhaltung aller gesetzlichen Forderungen und dem Nachweis des eigenen Erfolges.

Ribler: Im Arbeitsalltag kann es schon mal sehr technisch werden, wenn es beispielsweise um die Optimierung von Beleuchtungs-, Lüftungs- oder Druckluftanlagen geht. Zusammengefasst bin ich für die Steigerung der Energieeffizienz eines Unternehmens zuständig. Wenn der Kunde zudem ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 betreibt, bin ich verantwortlich für die Umsetzung der Normvorgaben.

 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als externer Energiemanager aus?

Ribler: OPTENDA unterstützt Kunden beispielsweise bei der Entwicklung von komplexen Energieleistungskennzahlen oder es geht um die Organisation und Durchführung von Energieteamsitzungen. Oftmals geht es auch um die konkrete Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. In meiner Funktion als externer Energiemanager kann ich flexibel und bedarfsgerecht die einzelnen Aufgabengebiete betreuen, die ein Energiemanagementsystem mit sich bringt.

Budinsky: Mein Arbeitsalltag besteht darin, Lastgänge und Verbräuche des Kunden zu dokumentieren. Diese werden in Zusammenarbeit mit den Produktionsleitern analysiert und nach Peaks oder sonstigen Unstimmigkeiten untersucht. Danach überprüfe ich mithilfe eines Maßnahmentrackings noch offene Effizienzmaßnahmen, die anschließend beurteilt werden. Die Maßnahmen mit dem größten Optimierungspotenzial werden dann gemeinsam mit dem Kunden umgesetzt.

 

Was ist der Vorteil eines externen Energiemanagers für Unternehmen?

Ribler: Das Energiemanagement wird im Unternehmen häufig einem Mitarbeiter als zusätzliche Aufgabe zugewiesen. Diesem Mitarbeiter fehlt häufig nicht nur die Zeit, sich um das Energiemanagement zu kümmern, sondern auch das nötige Know-how. Als externer Energiemanager verfüge ich einerseits über die fachliche Kompetenz und kann andererseits in Teilbereichen eingesetzt werden, um das Unternehmen zu unterstützen.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ich bereits Erfahrung mit vielen verschiedenen Unternehmen sammeln konnte. Diese Einblicke ermöglichen es mir, die Erfolgserlebnisse der einzelnen Unternehmen im Energiemanagement branchenunabhängig zu bündeln und auf unsere Kunden zu übertragen.

Bundinsky: Als externer Energiemanager habe ich die Möglichkeit, ein Unternehmen aus einer unvoreingenommenen Perspektive zu betrachten. So kann ich dem Kunden frischen Input liefern und arbeite gegen die immer wieder auftretende „Betriebsblindheit“. Durch meine Erfahrung sehe ich auf einen Blick Einsparpotenziale und wie sich das Unternehmen im Bereich Energieeffizienz besser aufstellen kann.

 

Welche Projekte betreuen Sie aktuell als externer Energiemanager?

Budinsky: Bei einem meiner aktuellen Projekte geht es um das Thema Beleuchtung: In diesem Unternehmen wurden in der Vergangenheit alle Lichter mit einer Zeitsteuerung ein- und ausgeschaltet. Meine Aufgabe ist es, zu analysieren, welche Zeiträume hinterlegt wurden und ob diese unter den gegebenen Bedingungen sinnvoll sind. Das Ergebnis ist dann beispielsweise, dass eine komplette Hallenbeleuchtung unnötig ist, wenn nur noch zwei Mitarbeiter vor Ort sind. Oftmals ist den Mitarbeitern gar nicht bewusst, welches Einsparpotenzial hinter solchen Maßnahmen steckt.

Ribler: Energieleistungskennzahlen sind ein wichtiges Thema bei einem meiner aktuellen Projekte. Der Kunde benötigt Unterstützung bei der Bildung neuer Energieleistungskennzahlen. Das heißt, wir suchen Energiemodelle, die gleich mehrere Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch von Anlagen berücksichtigen sollen. Dazu sammeln wir Daten aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens, analysieren diese und werten sie anschließend aus. Es gehört zu meinen Aufgaben, mittels statistischen Analyseverfahren mich einem möglichst optimalen Modell schrittweise anzunähern, mit dem das Unternehmen zukünftig arbeiten kann.

 

Jan Budinsky

Jan Budinsky

Gestartet in Ulm mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker erlernte Jan die ersten Kenntnisse zur Mechanik. Das setzte sich auch in der Wahl seines Studiums durch – Energiesystemtechnik an der Hochschule Ulm. Mit Beendigung seines Studiums war Jan als Energie- und Umweltmanagementbeauftragter tätig. Dies waren die Grundsteine für seine heutige Tätigkeit bei OPTENDA. Hier ist er für Projektkoordination sowie Maßnahmenumsetzung und Audits zuständig.

 

 

 

Jan Ribler

Jan Ribler

Seine Karriere begann mit dem Studium Maschinenbau im Bachelor in Weingarten und Energietechnik im Master in Stuttgart. Als Werkstudent bei OPTENDA konnte er schon früh erste Einblicke ins Unternehmen bekommen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium wurde Jan vor 5 Jahren als Energieberater eingestellt. Inzwischen ist er ein Experte auf seinem Gebiet.

 

 

 

 

Erfahren Sie im zweiten Teil unserer Interview-Reihe mehr über Energieeffizienz-Ziele und welche gesetzlichen Vorgaben Unternehmen heute beachten müssen. Außerdem geben Jan Ribler und Jan Budinsky Einblicke in ihre bisher spannendsten Projekte.

Unsere externen Energiemanager können auch Sie unterstützen. Schicken Sie uns bei Interesse einfach eine unverbindliche Anfrage für weitere Informationen.

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Fotos: Dominik Marx